Okt 30

Peter Schmorleiz  – Ein Leben für die Allgemeinheit

Tag: Admin @ 19:31

Mülheim-Kärlich – Kettig – Koblenz.

Peter Schmorleiz: „Geboren wurde ich „Im grünen Meer 3“ am 23. Juni 1944 in Kärlich! Mein Vater hieß Peter Paul Schmorleiz („Siemes Pede“) aus Kärlich und meine Mutter Luise Andernach („Finke Luwiss“) aus Mülheim! Dementsprechend besuchte ich von 1950 – 1952 die Volksschule in Kärlich und von 1952 – 1958 die Volksschule in Mülheim! Nach der Schule begann ich eine Lehre als Maler bei Malermeister Peter Zils in Mülheim. Dadurch kam ich auch erstmals mit dem Karneval in Berührung, als ich mit meinem Meister zusammen 1959 den Prinzenwagen von Prinz Ewald I. bauen und bemalen durfte! Der Sohn vom Meister Zils, Dieter Zils, war Major bei der Garde der MKG und hatte mich dementsprechend mit der Fastnacht in unserem Dorf bekannt gemacht. Als ich dann 17 Jahre alt geworden war, überredete er mich, Mitglied der MKG zu werden, wo damals Günther Welling (Exprinz Bambi I.) als Vizepräsident und auch andere Männer wie Jakob Schmidt  (Exprinz Köbes vom Rhein) als Präsident und Vorsitzender Georg Hadamitzki den Verein entscheidend geprägt haben; und so trat ich 1961 in die MKG ein.

Wegen Krankheit musste ich meinen Beruf an den Nagel hängen und schulte um zum Versicherungskaufmann. Dann, 1973 sah ich eine Anzeige der Bezirksregierung Koblenz, die „Buchhalter für die Regierungshauptkasse“ suchte. Ich ergriff die Chance und blieb dann 36 Jahre als Regierungsangestellter bei dieser Behörde! Meine karnevalistische  Karriereleiter bei der MKG begann 1961;  die ich Stufe für Stufe erklimmen konnte!“Z.B. 26 Jahre als Präsident!

Heute lebt Peter Schmorleiz in Kettig und blieb der MKG bis heute treu! Nun sind es also 60 Jahre her, die er in  vielen Funktionen der MKG – und andere Vereinen bzw. Verbänden  im Rheinland und darüber hinaus in Deutschland  – das gesellschaftlich-karnevalistische Leben mitgeprägt hat und ist damit mit dem karnevalistischen Brauchtum absolut vertraut!

Nachdem er 1961 in die MKG eingetreten war, hatte er sich schnell als Büttenredner – „Dä Doof vom Rhein“ – über die Garde etabliert und saß bereits nach 2 Jahren im Elferrat; wurde 1967-68 Prinz (Prinz Peter I. – Von Finkenstein zur Hochburg), Vizepräsident und 1972 – nach rärrischen 11 Jahren Mitgliedschaft – Präsident der Gesellschaft!

Übrigens war er auch schon früh Mitglied im Theater- und Heimatverein „Fidelio“ engagiert, wo er durchaus beim Theaterspiel tragende Rollen spielen konnte!

Stolze 26 Jahre sollte er Präsident der MKG bleiben und diese Amtszeit gestaltete er so erfolgreich wie kaum ein anderer seiner Zunft! Er etablierte den Schau- und Gardetanz  und schaffte enge Verbindungen zu anderen Gesellschaften und natürlich auch zum RKK (Regionalverband Karnevalistischer Korporationen / Rheinische Karnevals Korporationen RKK), dessen Präsident er 1985  wurde und diese Position 22 Jahre innehatte. Hier sorgte er dafür, das der Karneval steuerlich anerkannt wurde, der Gardetanzsport als Leistungssport sich bei den Landessportbünden etabliert hat, extra Versicherungen für den RKK geschaffen wurden usw. Sein „Doof vom Rhein“ war 18 Jahre so erfolgreich, das er damit bis  nach Köln und Aachen gefragt war! Dabei hatte er zuvor beim RKK die Funktion eines Bezirksvorsitzenden (Raum Eifel), die eines Tanzturnier-Geschäftsstellenleiters und begründete  später das beliebte Karnevals-Magazin „Die Bütt“ , dessen Verleger und Chefredakteur er  viele Jahre war. Er erhielt hier vom Deutschen Journalistenverband 1999 den „Fachmedienpreis“ für die beste Verbandszeitschrift und später (2004) als bester Chefredakteur!

77 Jahre alt ist der immer noch rüstige und am gesellschaftlichen Leben seiner Heimat engagiert teilnehmende Senior. 

Wie Peter Schmorleiz weiter berichtet, gehören die sieben RKK-TAGE zweifellos zu den schönsten Erlebnissen in seiner karnevalistischen Laufbahn! Schirmherren waren die jeweils amtierenden Ministerpräsidenten Dr. Carl Ludwig Wagner, Rudolf Scharping und Kurt Beck! Dabei war wohl die größte Veranstaltung ihrer Art der RKK-Tag in Neuwied mit 224 teilnehmenden Vereinen (über 10.000 Mitwirkende im Umzug!) und rund 50.000 Besucher! Der Riesenumzug durch die Deichstadt wurde vom SWR direkt übertragen!

In der Heimat machte er noch mit Josef Helm als „Pit und Pat“ Furore und als Conférencier „Peter Anton“ setzte er auch so manchen Star bei den Zeltfesten ins rechte Licht. Durch seine gute

Zusammenarbeit mit dem SWF und RPR kamen auch die elf Sendungen „Karnevalissmo“ (ZDF) mit Guido Cantz u.a. zustande, immerhin nach „Mainz bleibt Mainz“ die zweit erfolgreichsten Karnevalssendungen im deutschen Fernsehen!

Zu seinen größten Erfolgen zählt Schmorleiz die Schaffung der Tanzturnier-Richtlinien(1981), wobei die entsprechenden Veranstaltungen von Jahr zu Jahr immer beliebter wurden! Dabei zählte die Anerkennung der Tanzsportabteilungen der Vereine in den Landessportbund bis hin zu Deutschen Meisterschaften im Gardetanzsport (seit 2006) ebenso zu seinem erfolgreichen Wirken wie die Anerkennung der Karnevalsvereine als gemeinnützige Organisationen. Seit 1980 auch die richtungsweisenden Verträge mit der GEMA und den diversen Versicherungen gehören zu seinem zukunftsweisenden Wirken! Schließlich sollte angemerkt werden, dass Peter Schmorleiz eine Vielzahl von Anregungen für allgemein-gesellschaftliche fröhliche Zusammenkünfte der karnevalistischen Vereine, für zahlreiche Ehrungen und Festivitäten, sowohl auf der Ebene der MKG, der RKK als auch auf der kommunalpolitischen Ebene gegeben hat. Schließlich dürfen auch die jährlichen Feste mit den Karnevalsvereinen aus dem Landkreis Mayen-Koblenz und der Verbandsgemeinde Weißenthurm nicht vergessen werden! Dabei gehören die Veranstaltungen im Landkreis mit der Übergabe des „Kreiswackes“ die Schmorleiz (damals als RKK-Präsident) zusammen mit dem vormaligen Landrat Albert Berg-Winters ins Leben gerufen hat. Beliebt und gern besucht sind immer auch die Narrentreffen aller verbandseigenen Karnevalsvereine in der Verbandsgemeinde Weißenthurm, die er zusammen mit dem ehemaligen Beigeordneten Hermann Dötsch einst (1993) ins Leben gerufen hat und heute noch erfolgreich sind! 

Schließlich folgte ihm Winfried Erbar im Amt des Präsidenten bei der MKG! Peter Schmorleiz wurde einstimmig zum Ehrenpräsident ernannt!

Sein besonderes Anliegen ist die Erhaltung unserer Muttersprache, unseres Dialektes, „ohsem Platt“! Jährlich bei der Sessioneröffnung der VHS bringt er „Stöckelsche“  in Mundart und schreibt u.a. seit Jahren im Jahrbuch des Landkreises Mayen-Koblenz!

Peter Schmorleiz hat im Leben unzählige Orden und Auszeichnungen erhalten, vom Stadtsiegel in Mülheim-Kärlich durch Bürgermeister Philipp Heift bis zur höchsten Auszeichnung auf Bundesebene durch Bundespräsident Dr. Richard von Weizäcker! Wer es genau wissen möchte, kann sich unter www.schmorleiz-peter.de im Internet informieren.

Trotz Corona und anderen Widrigkeiten ist er davon überzeugt, dass diese sogenannte „fünfte Jahreszeit“ spätestens im nächsten Jahr wieder in bewährt-fröhlicher Weise gefeiert werden wird und er selbst natürlich wieder „mittendrin“ sein möchte!

Im Sommer 2021 Jürgen Grab

(Erschienen in der BLICK und weiteren Zeitungen)